Die Guru Strategien auf der LeanVal Plattform

Die Datenqualität von LeanVal und der Screener ermöglichen die Nachbildung von Strategien bekannter Börsengurus. Zu den „Klassikern“ der Aktienauswahl gehören die Strategie von Joel Greenblatt und das Scoring Modell von Joseph Piotroski. In der Zukunft werden wir Strategien weiterer Börsengurus modellieren. Für Ideen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung.

Greenblatt Magic Formula

Bei der „Magic Investing“ Formel handelt es sich um einen quantitativen Investment-Ansatz, welcher von Joel Greenblatt (Investor und Dozent) bereits 1980 entwickelt und beschrieben wurde. Hierbei erfolgt die Selektion der Aktieninvestments auf Basis zweier Faktoren. Zuerst werden die Unternehmen nach der Höhe ihrer Gesamtkapitalrentabilität (EBIT / Bilanzsumme) aufsteigend aufgelistet und erhalten einen Wert entsprechend ihres Ranges. In einem zweiten Schritt werden die Unternehmen in aufsteigender Reihenfolge im Hinblick auf ihre Bewertungsattraktivität aufgelistet (Investment Rendite = EBIT / Enterprise Value) und bekommen wiederrum einen Wert entsprechend ihres Ranges zugewiesen. Der Gesamtfaktor ergibt sich aus der Addition der jeweiligen Ränge, wobei ein geringer Faktor für eine hohe Attraktivität spricht.

LeanVal Greenblatt Magic Formula

LeanVal erachtet den Begriff „Investment Rendite“ für vorteilhafter als den in der Literatur auch üblicherweise gebräuchlichen Begriff der „Gewinnrendite“. Da eine Gewinngröße (EBIT = Earnings before Interest and Taxes) ins Verhältnis zum Enterprise Value (Eigenkapital + Nettoverschuldung), also zum aktuellen Gesamt-Unternehmenswert gesetzt wird, ergibt sich somit eine Rendite zum potenziellen Gesamtinvestment.
Greenblatt ignorierte in seine ursprünglichen Herangehensweise Finanz- sowie Versorgerwerte. Im vorliegenden Screen basiert die Gesamtkapitalrentabilität auf den Schätzungen der nächsten zwei Jahre.

Piotroski F-Score

Der Stanford-Professor Joseph Piotroski veröffentlichte zahlreiche Publikationen über Value Investing Strategien. Besondere Bekanntheit erlangte der sogenannte „F-Score“. Mit Hilfe des Scores wird die Höhe oder die Veränderung von neun verschiedenen Kennzahlen untersucht, wobei jeweils die letzten zwei Geschäftsjahre miteinander verglichen werden. Ist der Wert positiv oder verbesserte sich die Kennzahl im Verhältnis zum vergangenen Geschäftsjahr, wird sie mit 1 (positiv) bewertet, ansonsten mit Null. Dieses Vorgehen wird mit allen neun Kennzahlen durchgeführt, sodass der Piotroski F-Score einen Wert zwischen 0 und 9 annehmen kann. Je höher der erzielte Wert, desto positiver erscheint eine Aktie. Die neun Kennzahlen wiederum werden den drei Kategorien Profitabilität, Finanzqualität sowie der operativen Qualität (Effizienz) zugeordnet.

Im Bereich der Profitabilität wird bestimmt, ob ein positiver Jahresüberschuss als auch ein positiver operativer Cashflow vorliegt. Der operative Cashflow sollte zudem größer als der Jahresüberschuss sein. Positiv wird zudem bewertet, wenn der Return on Assets (Gesamtkapitalrentabilität) im aktuellen Geschäftsjahr höher ist als im Vorjahr.

Die Finanzqualität bemisst die Änderungen des langfristigen Verschuldungsgrades, die Veränderung der Current Ratio (Liquidität 3. Grades) sowie die Erhöhung der Anzahl ausstehender Aktien. Hierbei wird eine Veränderung mit 0 bewertet, da sich das Unternehmen in diesem Fall durch eine Kapitalerhöhung finanziert hat. Auch die anderen beiden Faktoren bewerten die Verbesserung der Verschuldung und der Liquidität positiv.
Bei der operativen Qualität wird sowohl eine Verbesserung der Rohmarge als auch des Kapitalumschlags positiv bewertet. Zu bemerken ist hierbei, dass der Kapitalumschlag als Umsatz dividiert durch die Bilanzsumme berechnet wird. Im weitesten Sinne handelt es sich somit um die Verbesserung der Gesamtrentabilität.

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